Bauelemente liefert bald ein Werk vor den Toren der Stadt, und der damalige Stadtbaurat Rudolph Wohlmann verspricht 1955 öffentlich “trotz größter Sparsamkeit (…) schöne Wohnungen zu bauen, in denen weitgehendst der Wunsch nach Licht, Luft und Sonne verwirklicht wird”.
Nach ersten Versuchen mit der neuen Technik in der Thomas-Müntzer-Straße wird Ende des Jahres 1958 ein Mehrfamilienhaus als Versuchs- und Lehrbau in dem neuartigen Montageverfahren an der Quedlinburger Straße errichtet. Bauträger ist die AWG “Thomas Müntzer”.
Obwohl das Bautempo – vor allem wegen Materialknappheit beim Innenausbau – hinter den Erwartungen zurück bleibt , entstehen nun rasch neue Wohnungen. Laut Perspektivplan baut die AWG “Thomas Müntzer” 1959 in der Walter-Rathenau-Straße sowie im Gebiet Stein-, Dr.-Crohn- und Quedlinburger Straße 464 Wohnungen im Wert von rund 5 Millionen Mark.
Für das Jahr 1960 sieht der Plan vor, 280 Wohnungen am Breiten Weg, dem wichtigsten Gestaltungsvorhaben im Zentrum, durch die Genossenschaft errichten zu lassen. Das erste Richtfest für die insgesamt 14 Wohnhäuser feierte man am 12. April 1960. Bis 1965 soll der Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt abgeschlossen sein. 100 Millionen Mark stehen für den Neubau von rund 4.500 Wohnungen zur Verfügung, so die Vorgaben für die Planer.