Fast jeder kennt die Situation: Es regnet, in jeder Hand eine schwere Einkaufstasche – keine Hand ist frei, um vor der Hauseingangstür nach dem Wohnungsschlüssel zu suchen. Ungemütlicher geht es kaum.
Für die Bewohner der Häuser der WGH gehört dieses Problem bald der Vergangenheit an: Nach und nach werden alle Mietshäuser mit einem digitalen Schließsystem ausgestattet, bei dem Schlüssel aus Metall nicht mehr gebraucht werden. Stattdessen kommen Smartphone-App und Transponder zum Einsatz, die das Entriegeln von Türen noch einfacher machen als mit herkömmlichen Schlüsseln. Zuerst sind die Häuser in der Kulkstraße 29/30 und Breiter Weg 3-12 an der Reihe.
Zum Einsatz kommt das System der Firma KIWI aus Berlin, dem Marktführer für digitale Schließsysteme für die deutschen Wohnungswirtschaft. Das System von KIWI macht sowohl Bewohnern als auch Verwaltungsmitarbeitern und Handwerkern, die in der Immobilie zu tun haben, das Leben leichter. Denn mit dem digitalen Schließsystem gibt es an den Hauseingangstüren künftig den so genannten Handsfree-Modus: Wer einen Transponder der Firma KIWI in der Tasche hat und von der Hausverwaltung freigeschaltet wurde, muss sich lediglich der Tür nähern, damit die Tür automatisch entriegelt. Die Tür muss dann nur noch aufgedrückt werden – Schlüssel suchen, ins Schloss stecken und umdrehen ist nicht mehr nötig. Die Häuser der WG Halberstadt werden somit noch ein Stück barrierefreier, nicht nur für körperlich beeinträchtigte Bewohner. Die Nutzung der klassischen Metallschlüssel bleibt als Alternative weiterhin möglich.
Wie die Verwaltungsmitarbeiter und Handwerker haben auch die Bewohner die Wahl, ob sie einen Transponder oder ihr Smartphone mit der kostenlosen App von KIWI zum Entriegeln der Türen nutzen möchten. Die Bewohner erhalten zudem Zugriff auf ein einfach zu bedienendes Online-Tool, das am heimischen PC über jeden Internetbrowser aufgerufen werden kann. Mit diesem Tool können die Bewohner komplett selbstständig Familienmitgliedern, Babysittern oder Haushaltshilfen ein Zutrittsrecht einräumen. So können sich z. B. auf Wunsch die Großeltern selbst in die Wohnung lassen, um auf die Enkel aufzupassen oder um die Blumen zu gießen. Die Beantragung oder eigene Beauftragung von Zweitschlüsseln fällt somit komplett weg. Bei Bedarf können diese Zutrittsrechte auch zeitlich begrenzt werden – z. B. auf immer dienstags zwischen 9 und 12 Uhr, soll in dieser Zeit die Reinigungskraft in der Wohnung arbeiten – oder auch automatisch erlöschen. Über das Online-Tool, das auch mit jedem Smartphone oder Tablet-PC aufgerufen werden kann, können Türen auch aus der Ferne entriegelt werden, steht z. B. der Nachbar vor der Tür, um nach dem Rechten zu sehen.
Die Verwaltung hat mit dem System einen deutlich geringeren Aufwand als mit den herkömmlichen Schlüsseln, denn dank Transponder und Smartphone-App fallen die zahlreichen persönlichen Schlüsselübergaben weg. Ein persönliches Treffen mit neuen Mietern oder auch Handwerkern, die Arbeiten in den Immobilien erledigen sollen, sind nicht mehr nötig, ebenso wie die Dokumentation der Aushändigung und der Rücknahme der Schlüssel. Personen, die Türen öffnen dürfen, laden sich einfach die kostenlose Smartphone-App herunter und werden von der Verwaltung freigeschaltet. Auf Wunsch kann bei KIWI auch ein Transponder bestellt werden.
Externe Dienstleister wie z. B. Handwerker oder auch Entsorger wie die Müllabfuhr, können sich mit dem System zahlreiche Anfahrten sparen. Nicht nur die Abholung von benötigten Schlüsseln ist hinfällig, auch die zeitaufwändige Rückgabe der Schlüssel nach Erledigung der Arbeiten. Durch den Wegfall der s. g. Schlüsselfahrten wird der CO2-Ausstoß im Rahmen der Bewirtschaftung der Immobilien deutlich gesenkt. Das digitale Zutrittssystem ist somit ein echter Beitrag zu einer umweltschonenderen Bewirtschaftung.