Allen Erfolgen zum Trotz, die Weltwirtschaftskrise trifft die Heimstätten-Baugenossenschaft hart.
Wilhelm Trautewein berichtet auf der Hauptversammlung für das Jahr 1930, dass vielfach den Mitglieder die Nutzungsgebühr für ihre Wohnungen habe gestundet werden müssen. Lobend hebt er hervor, dass einige seit Jahren arbeitslose Mitglieder trotz aller Nöte ihre Gebühren stets pünktlich bezahlen und ihre Heimstätten am pfleglichsten behandeln.
An den Neubau von Wohnungen und Häusern ist gar nicht mehr zu denken, das finanzielle Risiko ist einfach zu hoch. 1930 entschließt sich der Vorstand, jegliche Bautätigkeit vorläufig einzustellen.
Die Heimstätten-Baugenossenschaft sucht das Heil ihrer Mitglieder in verstärkter Selbstversorgung. Sie pachtet Gemeindeland, auf dem Viehfutter und Kartoffeln von den arbeitslosen Mitgliedern angebaut und geerntet werden. “Not macht erfinderisch”, und gerade in solchen Zeiten bewähren sich Genossenschaften als Organisation der gegenseitigen Unterstützung.